
- Humility feat. George Benson
- Tranz
- Hollywood feat. Snoop Dogg/Jamie Principle
- Kansas
- Sorcererz
- Idaho
- Lake Zurich
- Magic City
- Fire Flies
- One Percent
- Souk Eye
Künstler: Gorillaz
Album-Titel: The Now Now
VÖ: 29.06.2018
8/10
Gestern lud Warner Music Switzerland zu einem ganz speziellen Pre-Listening. Mit einem Boot ging es auf den Zürichsee, oder «Lake Zurich», wie es in der Einladung hiess. Erst mag man denken, dass es langsam übertrieben wird mit den Anglizismen. Doch sobald man sich die Tracklist des am Freitag erscheinenden Gorillaz-Album «The Now Now» anschaut, wird einem der Zusammenhang klar. Darauf befindet sich nämlich ein Track namens «Lake Zurich». Was genau die virtuelle Band um Damon Albarn dazu inspiriert hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt. Der perfekte Ort fürs Pre-Listening war aber somit gegeben.

Am frühen Nachmittag geht die Reise ins Gorillaz-Universum los. Mit dem Boot fahren wir auf den Zürichsee hinaus. In der Mitte des Sees wird der Motor abgestellt und über Kopfhörer erklingen die ersten Takte von Humility. Es ist einer der Tracks, der bereits vorab veröffentlicht wurde. Die sommerlichen Vibes passen perfekt zum leicht schwankenden Boot. Albarn drückt mit seinen Gorillaz den Relax-Button und streut eine gute Portion 80er-Gefühl in die Songs. Im Gegensatz zum Vorgänger-Album Humanz (2017) kommt The Now Now mit auffallend wenigen Featurings aus. Einzig bei den beiden Songs Humility und Hollywood werden zusätzliche Künstler beigezogen. Beim Opener ist dies Jazz-Legende George Benson. Bei Hollywood kommen der Rapper Snoop Dogg sowie House-Musiker Jamie Principle zum Zug.
Insgesamt wirkt das Album entschleunigt und unverkrampft. Es eignet sich perfekt für die Sommermonate. Ob am See, beim Grillen oder in einer gemütlichen Outdoor-Lounge – The Now Now bietet den optimalen Soundtrack. Idaho sticht mit seinem Akustik-Gitarren-Intro hervor. Bei der Hymne für den Bundesstaat im Nordwesten der USA sieht man die Gebirgslandschaft und Pferde vor sich. Der Wechsel zu Lake Zurich kommt abrupt. Mit einem eingängigen Synth-Beat startet die Reise auf den See. Leider kann man aus dem Text nicht erahnen, weshalb der Track seinen Titel erhalten hat, denn die Komposition kommt hauptsächlich ohne Lyrics aus. Lediglich bei einem gesprochenen Part, gibt es einige Worte zu hören.

Mit dem Boot geht es auf den «Lake Zurich».
Okay
In the morning, it came to me through the tunnel
From Zürich to New York
I wanted to share this with you all because even to me, it sounded ridiculous
But I’m only, after a long, complicated night
I made my mind up, to share my vision with the world
Everything that follows
I’m not responsible forLake Zurich, Gorillaz
Mit sanften Reggae-Vibes à la Sunshine Reggae untermalt Magic City die Wellen auf dem See. Auf dem mittlerweile sechsten Album sind die Gorillaz so entspannt wie niemals zuvor. Nach zahlreichen Experimenten und stilistischen Ausflügen in verschiedenste Genres, lassen sie auf The Now Now die Seele baumeln. Diese Ruhe tut ihnen gut. Auch wer sich mit den letzten Alben, abseits der grossen Hits wie Clint Eastwood, Kids With Guns oder Feel Good Inc. nicht mehr wirklich mit der virtuellen Band identifizieren konnte, wird bei der neusten Veröffentlichung auf seine Kosten kommen. Gestern spielte die Band um Damon Albarn das komplette Album im Boiler Room in Tokio und übertrug die Show live im Netz. Danach wurde das Video auf zahlreichen Musikmagazin-Webseiten verlinkt und konnte noch bis heute Vormittag angeschaut werden. Mittlerweile funktioniert der Link leider nicht mehr. Die Wartezeit bis Freitag ist jedoch absehbar.
Gorillaz: Gleich zweimal auf Schweizer Bühnen
In der Schweiz hat man diesen Sommer die Möglichkeit, gleich zweimal in den Genuss der neuen Songs zu kommen. Gorillaz spielen am 11. Juli am Gurtenfestival in Bern und am 19. Juli am Paléo Festival in Nyon. Bis dahin kann man sich mit dem sommerlichen Videoclip zu Humility, mit tatkräftiger Mitwirkung von Jack Black in Stimmung bringen.