Künstler: Dennis Kiss & The Sleepers
Titel: Screens
VÖ: 03.03.2021
Es wird wieder fröhlich bei Dennis Kiss & The Sleepers – zumindest vermeintlich. Die Badener veröffentlichen mit «Screens» einen Vorboten des Debütalbums «Poco Bono», welches im Herbst erscheint. Auch wenn die Melodien immer ganz beschwingt klingen, spiegelt sich in den Texten ein anderes Gefühl wider. Der jüngste Release behandelt die Momente und Phasen im Leben, in denen man sich verloren, unsicher oder niedergeschmettert fühlt. Andererseits wird gleichermassen aufgezeigt, dass man sich für solche Gefühle nie zu schämen braucht und man Frieden mit ihnen schliessen kann.
Dennis Kiss & The Sleepers sind:
Dennis Kiss (Gesang, Gitarre)
Andreas Meyer (Bass, Keys, Backing Vocals)
Manuel Neuhaus (Schlagzeug, Backing Vocals)
Nicolas Ruedin (Gitarre, Backing Vocals)
Erst geniessen, dann Verstehen
Das Schöne bei Dennis Kiss & The Sleepers ist, dass man ihre Songs auf ganz verschiedenen Ebenen hören kann. Da gibt es die erste Ebenen: Anlage aufdrehen, schönen Indie-Rock geniessen und zufrieden der Sonne entgegen blicken. Das funktioniert bei Screens ganz hervorragend. Die Melodie gibt Energie und macht fröhlich. Die zweite Ebene erreicht die Hörer*innen erst bei genauerer Betrachtung der Komposition. Im Text ist die Sonnenseite des Lebens nämlich von düsteren Wolken verdrängt worden. Zeilen wie Always standing here alone waiting for the day to go hat Sänger Dennis Kiss als Teenager geschrieben. Der Song ist die Verarbeitung von Gefühlen der Einsamkeit und Selbstzweifeln. Mit der Veröffentlichung der Single will der Musiker Frieden mit diesen Empfindungen schliessen, die sich immer wieder einschleichen können.
«Screens» habe ich vor Jahren als Teenager in meinem Jugendzimmer geschrieben. Der Song entstand damals aus einem Gefühl von Verlorenheit heraus, welches mich bis heute immer wieder heimsucht und sich in mir breit macht. Es ist diese lähmende Stimme, die Dir sagt, was Du alles anders machen müsstest, dass Du selber Schuld bist, dass Du Dich schlecht fühlst und dass Du Dich dafür schämen solltest.
«Poco Bono»: Das Debütalbum kommt im Herbst 2021
Dass auch das Debütalbum der Badener auf die erwähnte Vielschichtigkeit setzt, scheint schon fast gewiss. Alleine die beiden Songs Gin Tonic und Screens zeigen auf, dass die junge Band sich nicht bloss dem tanzbaren, aber seichten Indie-Rock hingeben möchte. Mit ihren Melodien können sie vor einem tanzwütigen Festivalpublikum genauso bestehen wie mit ihren melancholischen Texten bei emotionalen und nachdenklichen Musikliebhaber*innen.
Titelbild: ©Jonny Labusch & Tim Wettstein