Interview mit Black Honey: Wenn ich mit Nancy Sinatra in ein Pub gehen würde, würden wir uns gut amüsieren.

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Black Honey wandeln auch auf ihrem zweiten Album «Written & Directed» auf den Pfaden von Quentin Tarantino. Die Stimme von Sängerin Izzy B. Phillips vermischt sich symbiotisch mit den kraftvollen Arrangements. Mal entführen die Songs die Sinne auf einen wilden Roadtrip durch die Wüste, mal sind sie ungeahnt intim und reduziert. Im Gespräch verrät Izzy, wie sie zu der starken Frau geworden ist, die sie heute ist, welche Sängerinnen sie inspiriert haben und wer der neue Mann am Schlagzeug ist.

Black Honey sind:

Izzy B. Phillips (Gesang, Gitarre)
Chris Ostler (Gitarre)
Tommy Taylor (Bass)
Alex Woodward (Schlagzeug)

Indiespect: Die Veröffentlichung eurer zweiten Platte «Written & Directed» ist endlich da. Meiner Meinung nach sind die Songs alle grossartig. Gibt es einen, der für dich besonders hervorsticht?

Izzy Phillips: Ich mag Do It To Myself und Gabrielle sehr. Gabrielle war einer dieser Songs, bei dem ich dachte, dass er unbedingt auf das Album muss. Das ursprüngliche Demo, das ich gemacht habe, war stärker arrangiert. Dann sagten die Jungs: Wie wär's, wenn wir ein abgespecktes Konzept machen? Wir haben es gemacht und ich liebe es sogar noch mehr. Diese Version ist absolut fantastisch. Sie ist sehr intim und erinnert mich ein bisschen an Dolly Partons Jolene. Do It To Myself mag ich, weil es meine persönliche Wahrheit enthüllt.

Indiespect: Auf Social Media habt ihr einen Sneak Peek von «Back Of The Bar» veröffentlicht und du hast den Song ebenfalls als einen deiner Favoriten genannt. Was ist für dich das Besondere an «Back Of The Bar»?

Izzy: Back Of The Bar ist wirklich etwas Besonderes, weil es in umgekehrter Reihenfolge entstanden ist. Wir haben ihn nur auf dem Klavier geschrieben. Es war eine Art Ballade. Wir liebten ihn so sehr und entschieden, dass er auf das Album muss. Aber wir haben eine etwas stärker arrangierte Version davon gemacht. Für die Deluxe-Ausgabe haben wir die Klavierversion beibehalten. Es ist das erste Mal, dass ich einen Gesang als Demo aufgenommen habe und das Original-Demo auf dem Album ist. Ich war nie eine dieser Künstlerinnen, die einen richtig tollen Gesang hatten. Ich hätte nie gedacht, dass ich etwas veröffentlichen könnte, das so roh ist und auf das ich stolz bin. Ich fühle mich sehr mit dem Song verbunden. Es ist schwierig, sich zu entscheiden. Als würdest du zwischen deinen Kindern wählen.

Black Honey

© Laura Allard-Fleischl

Black Honey sind: Chris Ostler, Izzy B. Phillips, Alex Woodward, Tommy Taylor (v.l.n.r.)

Indiespect: Eine weitere grossartige Sache, die ihr macht, ist, dass ihr immer  verschiedene und spezielle Versionen eurer Musik auf Vinyl veröffentlicht. Wer kommt auf all diese Ideen und ist es nicht sehr teuer, diese zu produzieren?

Izzy: Das bin ich, Baby! Ich habe früher in einem Vinyl-Club namens Flying Vinyl gearbeitet und einer meiner besten Freunde hat Zugang zu farbigen Harzen und Designern. Wir haben Leute, die das alles künstlerisch für Vinyl umsetzen. Es ist eine wirklich grosse Sache für uns, und wir investieren einen gewissen Teil unseres Budgets in die Herstellung der Platten und hoffen, dass wir das Geld wieder reinholen. Wir machen nicht wirklich viel Profit damit, aber für mich geht es mehr um die künstlerische Seite. Ich liebe es, die Musik in eine physische Form zu bringen.

Indiespect: Offensichtlich bist seid ihr grosse Fans von Quentin Tarantino und der Albumtitel ist auch in gewisser Weise von ihm inspiriert. Wenn du einen Lieblingssong aus all seinen Soundtracks wählen könntest, welcher wäre es?

Izzy: Das ist eine gute Frage. Misirlou aus Pulp Fiction. Es hat etwas wirklich Aufregendes an sich und ich liebe einfach das surfige Gefühl, das der Song vermittelt.

Indiespect: In einem Interview hast du gesagt, dass eine grosse Inspiration für dich Nancy Sinatra ist. Sie war mit «Bang Bang» auch auf dem Soundtrack von Kill Bill vertreten.

Izzy: Nancy Sinatra ist einfach die Coolste! Sixties, Stiefel, Frechheit und Attitüde... Alles mit einem Augenzwinkern und einer Lockerheit, mit der ich mich identifizieren kann. Ich habe das Gefühl, wenn ich mit Nancy Sinatra in ein Pub gehen würde, würden wir uns gut amüsieren. (lacht)

Written & Directed

«Written & Directed» von Black Honey ist in verschiedenen Varianten erhältlich. Die auf 1000 Stück limitierte Version links, ist bereits ausverkauft.

© Stefan Tschumi

Indiespect: «Written & Directed» ist ein Album, dass die Stärke von Frauen zeigen und diejenigen bekräftigen soll, die noch nicht so stark sind. Du hast einmal erzählt, dass du in der Schule sehr schüchtern warst und versucht hast, Blickkontakt mit anderen zu vermeiden. Wie bist du so stark geworden, wie du jetzt bist?

Izzy: Es ist lustig. Viele Leute, die ich kenne, würden mich als das lauteste Kind der Klasse bezeichnen. Eine Künstlerin zu sein, heisst oft, dass man eine Art Jekyll und Hide-Ding hat. Ein starker Charakter gemischt mit diesem extrem sensiblen, introvertierten Teil. Im Grossen und Ganzen war ich schon immer sehr extrovertiert und eine grosse Persönlichkeit, aber diejenigen, die mich gut kennen, wissen um die eher introvertierte Seite von mir. In der Schule hatte ich Probleme im sozialen Bereich. Ich wollte innige Beziehungen zu Freunden haben und wollte Nähe spüren. Aber ich fand es schwierig, eine Verbindung auf einer Ebene herzustellen, die ich für tief und bedeutungsvoll hielt. Es fühlte sich immer ziemlich oberflächlich an. Kinder finden so Dinge wie ein YouTube-Video oder so lustig. Ich habe vielleicht so gewirkt, als ob ich über ihnen stünde. In Wirklichkeit fühlte ich mich so isoliert, weil ich Dinge nicht lustig fand, die ihnen gefielen. Das fand ich wirklich schwierig. Dazu kämpfte ich mit schlechter mentaler Gesundheit. Ich war ein leichtes Ziel, weil ich als Kind extrem seltsam war. Ich war nicht unbedingt die Ruhigste. Mir fehlte die Fähigkeit, soziale Kontakte zu knüpfen und Blickkontakt zu halten. All das machte es für Kinder einfach, wirklich gemein zu sein. Jeder Tag im Leben, seit ich nicht mehr in der Schule bin, ist ein guter Tag.

Ich wollte innige Beziehungen zu Freunden haben und wollte Nähe spüren. Aber ich fand es schwierig, eine Verbindung auf einer Ebene herzustellen, die ich für tief und bedeutungsvoll hielt.

Izzy B. Phillips, Black Honey

Indiespect: Also war die Schulzeit das Problem und im Anschluss wurde es besser?

Izzy: Ja, ich denke schon. Wenn ich jetzt an Schulen vorbeigehe, habe ich das Gefühl, dass es eine Art Käfig für Kreative ist. In der Oberstufe konnten wir vier Wahlfächer belegen. Ich habe Kunst, Theater, Musik und Literatur gewählt. Sobald ich in die Oberstufe kam und die Dinge tun konnte, die ich tun wollte, und sie weiter erforschen konnte, war ich viel glücklicher. Ich brauchte einfach ein bisschen mehr Freiraum, um zu gestalten und nicht konditioniert zu werden. Die Schule funktioniert für viele Leute gut, und verstehe mich nicht falsch, ich habe eine sehr privilegierte Ausbildung genossen, aber ich war auch ein ziemlich sonderbares Kind. Ich hatte Lernschwierigkeiten, musste extra Englischstunden nehmen, extra Mathe und alles. Ich bin mir nicht sicher, ob das Schulsystem für jeden funktioniert. Ich habe das Gefühl, dass man diese Last für den Rest seines Lebens mit sich herumträgt, wenn man dort auf eine bestimmte Weise behandelt wird.

Black Honey

Screenshot aus dem Video-Interview mit Izzy.

Izzys Reaktion, wenn jemand ihr echtes Haar mit einer Perücke verwechselt.

Indiespect: Als Bühnenpersönlichkeit kann man sich frei fühlen und sich so ausdrücken, wie man will. Ich habe gehört, dass du viele blonde Perücken hast. Weisst du, wie viele du insgesamt hast?

Izzy: (lacht) Weisst du was? Ich hatte mal so viele und über die Jahre sind sie einfach verloren gegangen oder ich habe sie einem Fan geschenkt. Ich habe zu Hause eine Schublade mit Perücken. Aber von den wirklich guten habe ich vielleicht noch drei. Der Rest ist einfach schrecklich und billig. Ich trage immer die billigen. Ich finde es ganz lustig, keine Angst zu haben, diese Fake-Haare zu tragen. Viele Leute finden das komisch und sagen mir: Dein Haar ist nicht echt! Und ich so: Hältst du mich für einen Betrüger, weil das nicht meine echten Haare sind? Wenn ich einen Hut tragen würde, wäre es ihnen egal. Es ist eine andere Art, sich auszudrücken und ich liebe es. Ich muss mir morgens nicht die Haare machen und ich kann sie wie einen Hut aufsetzen. Für mich hat das etwas spielerisches, wie ein Kleiderkasten.

Indiespect: Auf diese Weise hast du die Möglichkeit, jeden Tag anders auszusehen.

Izzy: Ja! Und mein stolzester Moment war, als mir jemand eine Collage mit seinen Lieblingsbeispielen von meinen Perücken schickte. Drei dieser Fotos waren meine echten Haare. Ich dachte nur: Jawohl! Ich habs gerockt!

Mein stolzester Moment war, als mir jemand eine Collage mit seinen Lieblingsbeispielen von meinen Perücken schickte. Drei dieser Fotos waren meine echten Haare.
Ich dachte nur: Jawohl! Ich habs gerockt!

Izzy B. Phillips, Black Honey

Indiespect: Trägst du die Bühnenkleidung auch im Alltag oder spiegelt sie nur deine Bühnenpersönlichkeit wider?

Izzy: Es einen Bühnenteil in meinem Kleiderschrank, während der Pandemie ist dieser ein Trauerspiel. Ich habe sowieso schon zu viele Kleider. Nun ich musste einen Teil mit glitzernden und funkelnden Sachen einrichten, die ich während des Lockdowns nie tragen werde – wirklich traurig. Wenn ich abends in London ausgehe, trage ich diese glitzernden Kleider. Und ich bin definitiv so im Studio aufgetaucht. Ich spüre es, wenn es zum Tag passt. Manchmal möchte ich ein Junge sein und Schlabberklamotten tragen. Manchmal möchte ich eine Art FBI-Agentin aus den Siebzigerjahren in London sein. Es gibt einem ein spezielles Gefühl, wenn man diese Outfits anzieht und aus dem Haus geht. Man ist gepanzert für den Tag. Ich mag das Gefühl, dass diese Figur für mich die Dinge an diesem Tag erledigt.

Das neue Album
«Written & Directed»
Vö: 19.03.2021

Written & Directed
Tracklist
  1. I Like The Way You Die
  2. Run For Cover
  3. Beaches
  4. Believer
  5. Back of the Bar
  6. I Do It To Myself
  7. Disinfect
  8. Summer ‘92
  9. Fire
  10. Gabrielle
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Indiespect: Ihr habt einen neuen Schlagzeuger in eurer Band. Ich weiss nicht viel über ihn. Kannst du mir erzählen, wie ihr Alex gefunden habt?

Izzy: Tom hat uns im Sommer 2019 gesagt, dass er die Band verlassen wird. Es gab eine Phase von drei Monaten, in denen er sehen wollte, ob er mit auf Tour kommen will und ob er die Platte machen will oder nicht. Ich bin wirklich froh, dass er sich entschieden hat, zu bleiben und das Album zu machen, weil es einfach eine tolle Erfahrung war. Wir haben ziemlich früh mit der Suche angefangen. Ich ging auf Instagram und suchte nach Schlagzeugern in unserer Gegend und in ganz Grossbritannien, von denen ich dachte, dass sie cool sind oder einen eigenen Spielstil haben. Ein paar Leute kamen durch Chris, die er über verschiedene Agenturen gefunden hat. Er ist Session-Musiker, also kennt er andere Session-Schlagzeuger. Wir stellten eine Liste zusammen und setzten uns zusammen. Wir sind sie einen nach dem anderen durchgegangen und haben entschieden, wen wir vorspielen lassen wollten. Wir wählten vier Leute für ein Vorspielen aus. Unser Favorit, den ich am meisten mochte, hat uns abgesagt. Dann gingen Chris und ich zu einem Shooting für eine Schmuckkampagne. Wir drehten mit ein paar Freunden und sagten ihnen, dass wir die eine Person noch nicht gefunden hatten und dass wir noch jemanden brauchen. Sie sagten: Oh! Kennt ihr diesen Typen, Alex? Er ist mit den Jungs von The Amazons befreundet, er spielt in vielen Bands und ist ein wirklich, wirklich guter Schlagzeuger. Zudem ist er ein absolut toller Kerl. Wir haben nur gefragt: Ist er ein Mörder? Ist er ein Psychopath? Wir mussten diese Leute von der Liste streichen. Sie sagten: Nein, ihr könnt uns vertrauen.

Alex Woodward

© Eva Pentel

Alex Woodward bei einem Foto-Shooting vom
F Word Magazine

Ich habe mehr Presse und Promo für diese Band gemacht als Gigs gespielt.
Ich war auf mehr Geburtstagsfeiern der Band als bei Gigs.

Alex Woodward, Black Honey

Er war der letzte, der an diesem Tag bei uns vorspielte und es war so seltsam. Ich, Chris und Tommy, wir haben nicht mal miteinander gesprochen. Wir spielten zusammen, sahen uns an und dachten: Ja, das ist es. Weil er alle unsere Freunde kennt, war es, als würden wir ihn selbst schon ewig kennen. Da war diese spezielle Symbiose. Für ihn war es natürlich verdammt seltsam. Er kommt in die Band und wir geben ihn im Oktober als Mitglied bekannt. Wir gehen auf Tour und sagen ihm, dass er den Job hat. Dann kommen wir zurück, machen die Platte und sagen es ihm: Tom will mitkommen und die Platte machen, aber willst du ins Studio kommen und ein bisschen Zeit mit uns verbringen? Wir haben das Album mit beiden Schlagzeugern vor Ort gemacht. Es war grossartig. Er konnte viel lernen und Tom konnte ihm seine Parts zeigen. Die ganze Sache war einfach genial. Dann kam der Januar und wir spielten eine Show, bevor der Lockdown erfolgte. Wir waren so aufgeregt und sagten: Wir fahren nach Ungarn, wir fahren nach Europa, das ist toll! Und alles wird abgesagt. Er hat gesagt: Ich habe jetzt mehr Presse und Promo für diese Band gemacht als Gigs gespielt. Ich war auf mehr Geburtstagsfeiern der Band als bei Gigs.

© Eva Pentel

Indiespect: Beim Song «Run For Cover» habt ihr mit Mike Kerr von Royal Blood zusammengearbeitet. Auch der Sound des Tracks ist demjenigen von Royal Blood sehr ähnlich. Hat er euch dafür seine speziellen Effektpedale geliehen?

Izzy: Ich und Mike haben den Song eigentlich für Royal Blood geschrieben. Es war kurz bevor sie wussten, dass es wahrscheinlich nicht mit dem neuen Sound harmonieren würde, den sie gerade entdeckten. Ich mochte den Song wirklich und so fragte ich: Soll ich ihn ausprobieren? Ich wünschte, ich könnte das Original-Demo zeigen, weil Mike so viel besser zu dem Song passt als ich. Diesen Track zu singen, war wirklich schwer für mich. Ich musste seinen Gesangsstil nachempfinden. Jeder mochte den Song und ich fragte: Leute, seid ihr sicher, dass ich das hinbekomme? Wir haben ewig darüber geredet, ob wir den Text ändern, ihn aus meiner Perspektive machen sollten. Dann dachten wir, nein. Es ist sogar besser, dass es aus der Perspektive eines Mannes für einen Mann geschrieben ist. Ich habe den Text einfach Wort für Wort übernommen.

Run For Cover

Images source: Instagram

«Run For Cover» wurde ursprünglich von Izzy B. Phillips und Mike Kerr für Royal Blood geschrieben.

Indiespect: Vor nicht allzu langer Zeit habt ihr Bilder von anderen Sängerinnen gepostet, die dich inspiriert haben, beispielsweise Debbie Harry oder Shirley Manson. Welche anderen Frauen haben dich in deinem Stil inspiriert?

Izzy: Ich liebe Mazzy Star. Von dieser Liste sind es Billie Holiday, Amy Winehouse... Ich meine, ich kann nie wie Amy Winehouse singen, aber ich liebe ihre Einstellung, ihre Britishness. Lana Del Rey. Ich liebe Dusty Springfield. Sie ist nicht auf der Liste, hätte aber drauf sein können. Gwen Stefani ist cool. Es gibt eine Menge guter Sängerinnen da draussen. Für mich ging es immer mehr um Leute, die sich ihre eigene Welt aufgebaut haben oder einfach furchtlos sind. Damit kann ich mich wirklich identifizieren. Es geht mehr darum, wie sie die Dinge angehen, als unbedingt darum, was sie machen. Patti Smith. Sie hat mich zu dem gemacht, was ich bin, ich verehre sie. Charlotte Gainsbourg. Sie ist eine, die ich kürzlich wiederentdeckt habe und von der ich ein grosser Fan bin.

Ws fühlt sich an, als würde sich die Welt öffnen. Du spürst den Optimismus des Frühlings
und das Gefühl eine Pandemie überlebt zu haben. So gut! 

Izzy B. Phillips, Black Honey

Indiespect: Ihr habt geplant, euer Album im Januar zu veröffentlichen. Wie war das Gefühl, als ihr erfahren habt, dass ihr euren Release verschieben müsst?

Izzy: Das war definitiv nicht der erste Fehler in der Plattenplanung, der passiert ist (lacht). Das war wahrscheinlich Nummer drei. Bis zu diesem Zeitpunkt, mitten in der Pandemie, ist das schon dreimal passiert und ich war am Ende. Unsere erste Single für das Album sollte letztes Jahr im März erscheinen und unser erster Plan war, das Album im Juni zu veröffentlichen. Dann wurde es auf September verschoben, bevor wir es schliesslich für Januar ankündigten. Als wir es für Januar ankündigten, mussten wir es bald auf März verschieben. Anfangs war ich ziemlich nervös und gestresst von diesen Dingen. Aber ich habe so viel Vertrauen in das, was ich gemacht habe, dass ich mich jetzt gut dabei fühle. Ich denke, es erscheint nun zu einer Zeit, die für die Leute aufregend ist. Sie können sich langsam wieder vorstellen, rauszugehen und Shows zu sehen. Wenn wir es letztes Jahr rausgebracht hätten, wäre es gekommen und gegangen. Das wäre eher traurig gewesen. Aber naja, Verzögerungen passieren. Es ist eine Pandemie, was kann man tun? Wir sind irgendwie auf unseren Füssen gelandet.

Indiespect: Zumindest habt ihr gute Geschichten zu erzählen: Ihr habt einen neuen Drummer, der nicht mehr als eine Show spielen konnte, eine Plattenveröffentlichung, die dreimal oder mehr verschoben wurde...

Izzy: Vielleicht wird es morgen wieder nach hinten verschoben und es gibt eine weitere Verzögerung (lacht). Es gibt Hoffnung: Es gibt voraussichtlich wieder Shows, eine Tour und es fühlt sich an, als würde sich die Welt öffnen. Du spürst den Optimismus des Frühlings und das Gefühl eine Pandemie überlebt zu haben. So gut! 

Titelbild: ©Laura Allard-Fleischl