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Künstler: Silver Firs
EP-Titel: Lake Hypoxia
VÖ: 18.06.2021
Obwohl «Lake Hypoxia» in einer denkbar tristen Zeit entstanden ist, passen die leichten Melodien von Silver Firs perfekt zum Sommer. Die erste EP seit über fünf Jahren transportiert mehr Freiheitsgefühl als Lockdown-Vibes. Dies obwohl Songschreiber Raphael Elmiger die Stücke und alle Instrumente beinahe im Alleingang in seinem Projektstudio in Bern eingespielt hat.
Silver Firs: Facettenreich aber nicht überladen
Die fünf Songs von Lake Hypoxia wirken leichtfüssig, obwohl sie meist sehr viele Ebenen enthalten. Die unterschiedlichen Melodien und Klänge wirken bei jedem Durchlauf der EP in einer anderen Form auf die Hörer*in. Die Art und Weise wie die Kompositionen entstanden sind, erinnert an Kip Berman und seine jüngst aufgelöste Band The Pains of Being Pure at Heart. Auch dort entstehen sie im Kopf eines einzelnen und entwickeln sich erst über das Album und spätestens auf der Bühne zu einem Gesamtwerk. Silver Firs sind nämlich alles andere als ein Soloprojekt. Viel mehr handelt sich bei den Bernern um ein Indie-Septett mit Raphael Elmiger und Sängerin Belia Winnewisser als Fixpunkt.
Schon vor der Pandemie vermisste ich die Band, die Leichtigkeit unseres Zusammenseins und plötzlich war sie da,
diese Lust auf mehr Gitarren und auf borealer, anstelle von äquatorialer Romantik.
Zeit zum Nachdenken
Lake Hypoxia erinnert musikalisch an die alten Helden von Elmiger. Dazu gehören Bands wie Ride, Yo la Tengo oder Sonic Youth. Dies war jedoch keine bewusste Entscheidung. Vielmehr scheint die aktuelle Zeit dafür gesorgt zu haben, dass man sich in der erzwungenen Abgeschiedenheit, fern von seinem sozialen Umfeld, an seine Vergangenheit erinnert. Kaum eine Kunstform kann die Gefühle Nostalgie und Melancholie so schön transportieren, wie die Musik. Mit Lake Hypoxia ist das Silver Firs wunderbar gelungen. Sehr zu empfehlen ist auch das beeindruckende Video zum Song Now We Start To See The Beauty.
Titelbild: ©Conrad von Schubert