Künstler: Enola Reverof
EP-Titel: Bury
VÖ: 30.09.200
Dafür dass die Debütsingle von Enola Reverof «Bury» heisst, ist der Himmel auf dem Artwork ganz schön blau. Doch auch das grösste Gewitter startet mit einer kleinen Wolke. Das Projekt und der Song behandeln gleichermassen den Kampf zwischen Herz und Verstand, das Ringen mit sich selbst. Einen solchen Charakter zu haben, kann Fluch und Segen zugleich sein. Diese nicht nur negative Zerrissenheit fängt die Komposition in wunderbarem Indie-Dream-Pop ein.
Das schrecklich schöne Leben einer emotionalen Seele
Was wäre der Mensch ohne Gefühle und die Liebe? Die Empfindungen, die uns zeitweise zu Boden ziehen und wie Blei auf unseren Schultern lasten, sind gleichzeitig diejenigen, die das Leben lebenswert machen. Wenn man den Bandnamen Enola Reverof rückwärts liest, bekommt man ein düsteres und frustrierendes Bild. Aber beim Hören der Debütsingle Bury spürt man alles andere als pure Verletzlichkeit. Zwar gibt es in den Lyrics Wehmut und Bedauern, aber immer schwingt auch die schöne Seite unserer Existenz mit. Die Welt ist nicht einfach nur schwarz oder weiss, sondern spielt sich in den Nuancen dazwischen ab.
We got tangled up
In something that wasn’t meant to last
So tangled up
But we knew it
Right from the start
Ein Musikalisches Projekt als Behältnis für die menschlichen Sorgen
Manche schreiben Tagebuch, manche fressen die Probleme in sich rein und wieder andere verwandeln sie in Musik. So auch Enola Reverof. Gemäss Pressetext wurde das Projekt in London gegründet und in den letzten Jahren in den Alpen weiterentwickelt. Aber eigentlich ist es völlig egal, woher es stammt. Die Emotionen, die es beim Hören auslöst, sind so universell wie die Musik selbst. Wer sich selbst oft in Gedanken verliert oder ab und zu denkt, dass es auch mal schöner wäre, etwas weniger zu grübeln, wird sich in den Zeilen wiederfinden. Durch das Artikulieren dieser Gefühlswelt spürt man sofort eine Verbundenheit und das ist Balsam für die Seele.
Titelbild: ©Andrin Fretz