Leider muss das Konzert von Incubus heute Abend im X-TRA Zürich kurzfristig abgesagt werden. Alle Tickets werden zurückerstattet, es gibt keinen Ersatztermin. Hier das Statement der Band:
To our fans in Switzerland, due to the same illness that caused us to cancel shows this past weekend, we are unable to perform at tonight’s show in Zurich. Refunds are available through the original point of purchase, so please visit the venue website for more info. We’re going to miss seeing all of our fans tonight, but look forward to returning to your country as soon as possible. Our next show will be in Milan as originally planned
Incubus haben in den letzten zehn Jahren dreimal an einem Schweizer Festival gespielt, das letzte eigene Konzert fand 2011 im Zürcher Hallenstadion statt. Nun kehrt die Band um Sänger Brandon Boyd für eine Show ins X-Tra zurück. Seit ihrer Gründung hat die US-amerikanische Band ihren musikalischen Katalog mit zahllosen Klassikern wie «Drive», «Wish You Were Here» oder «Megalomaniac» geschmückt. Gleichzeitig sind die Kalifornier stetig auf der Suche nach neuen Klangfarben und Stilelementen.
Incubus sind:
Brandon Boyd (Gesang, Gitarre)
Mike Einziger (Gitarre)
Jose Pasillas (Schlagzeug)
Chris Kilmore (DJ, Keyboard)
Ben Kenney (Bass)
Incubus: Nachhaltiges Songwriting
Das letzte Studioalbum von Incubus trägt den schlichten Titel 8 und ist bereits 2017 erschienen. Dass vorher inklusive Debütalbum Fungus Amongus (1995) sieben weitere Alben veröffentlicht wurden, macht angesichts der Titelwahl durchaus Sinn. In ihrer Heimat erreichten Incubus mit 8 wie schon mit den zwei Vorgängern die Spitze der US-Rockcharts. Seither ist die EP Trust Fall (Side B) mit fünf neuen Tracks sowie ein Soloalbum von Brandon Boyd mit dem Titel Echoes & Cocoons auf den Markt gekommen. Mit der anstehenden Tour wird auch immer wahrscheinlicher, dass bald neue Musik von Incubus folgen wird. Mit ihren zeitlosen Kompositionen und einer treuen Fangemeinde können sich die Kalifornier damit jedoch die Zeit lassen, die sie brauchen. Ihr Songwriting ist so nachhaltig, dass auch ältere Songs noch keinen Staub angesetzt haben.
I want to push the button
I want to hear the cowards start to tremble Picking me up, the sound Get your knee off the ground They can't touch us, we've defected
Nach der Pandemie ist vor der Nostalgie
Gefühlt kündigt jede Band aus der Jugendzeit aktuell eine Tour an. Dies sorgt für ein angenehmes Gefühl der Nostalgie. In den 90er- oder 00er-Jahren haben die meisten Musikfans die CD ihrer Lieblingskünstler auf Dauerschleife gehört, ohne auch nur von einer Liveshow träumen zu können. Die Stars waren damals scheinbar unerreichbar und wurden dadurch vergöttert. 2023 leben wir durch Social Media und die technische Entwicklung in einer anderen Zeit. Zudem sind die Fans von damals mit den Bands erwachsen geworden und die Vergötterung hat sich zu einem tieferen Gefühl entwickelt. Man kreischt vielleicht nicht mehr unkontrolliert los, wenn der Teenieschwarm vor einem auf der Bühne steht, aber solche Acts live zu erleben, löst ein einmaliges Gefühl aus. Bei einer eigenen Show sind diese Empfindungen zudem gegenüber einem Festivalslot um ein Vielfaches verstärkt.
So, if IDecide to waiver my Chance to be one of The hive Will I choose water over wine And hold my own and drive?
Neugierig bleiben, erweitert den Horizont
Selten enthält ein Pressetext eine so philosophische Analyse einer Band, wie derjenige von Incubus. Dort steht: Der Schriftsteller Henry Miller schrieb einst: «One’s destination is never a place, but rather a new way of looking at things». Getreu diesem Leitsatz haben Incubus seit ihrer Gründung 1991 auf jedem neuen Album ihre Perspektiven gewechselt, trotzdem ihren eigenen Spirit bewahrt und sich gleichzeitig als Künstler und Menschen immer wieder neu herausgefordert. Schöner könnte man es wohl kaum beschreiben, wieso die Musik von Incubus nach all den Jahren gleichzeitig vertraut und frisch klingt. Dieses Credo kann sollte man sich sowohl als Band als auch als Individuum zu Herzen nehmen. Ein Besuch im X-Tra ist dabei ein guter Ausgangspunkt. Erlebt die Band von früher mit dem Verständnis von heute und entdeckt neue Dinge im Altbekannten.