Gefangen zwischen zwei Welten verbrachte der Basler Sam Himself den grössten Teil von 2020 in der Schweiz, obwohl es ihn vor mehreren Jahren nach New York zog. Es hätte nur ein kurzes Gastspiel in der Heimat werden sollen, aber die Pandemie wollte es anders. Sam machte das Beste daraus. Er spielte wann und wo es ging Konzerte, wurde im Juni 2020 zum SRF 3 Best Talent gekürt und war für den Swiss Music Award nominiert. Nebenbei schrieb der Musiker Songs für sein Debütalbum «Power Ballads», welches im Herbst erscheint. Nun präsentiert er mit «Nothing Like The Night» eine weitere Single.
Rezension: Royal Blood – Typhoons
Royal Blood haben ihre Erfolgsformel längst gefunden und hätten weitere Hits nach diesem Schema produzieren können. Stattdessen haben Mike Kerr und Ben Thatcher auf ihrem dritten Album alles neu gemacht. Das Aufbrechen von Genre-Grenzen wirkt wie eine Befreiung aus musikalischen Ketten. Ohne Furcht haben die beiden Musiker aus Brighton auf «Typhoons» alle Einflüsse zugelassen, die sich richtig anfühlten. Die Freiheit, die dadurch entstand, ist bei jedem Track spürbar und sorgt dafür, dass Album Nummer drei nur so von potenziellen Hits strotzt.
Single-Tipp: Aiko – Power
Aiko vereint verschiedenste Kulturen. Die Sängerin wurde in Moskau geboren, ist in Tschechien aufgewachsen und lebt mittlerweile in London. Bereits 2020 veröffentlicht die Musikerin ihr Debütalbum mit dem Titel «Expiration Date». Nun legt die Sängerin mit der Single «Power» kraftvoll nach. Passend zum Dark-Pop-Track erscheint ein artistisches Musikvideo, in welchem starke Frauen die Hauptrolle übernehmen. Das beeindruckt sowohl artistisch wie auch optisch.
Doppel-Single:
Annie Taylor – The Fool / Unspoken
Spätestens mit der Nominierung als «Best Talent» an den Swiss Music Awards 2021 haben Annie Taylor an öffentlicher Wahrnehmung gewonnen. Auch wenn es für die Zürcher Band nicht zum Sieg reichte, so war sie doch präsent wie nie. Diese Aufmerksamkeit nutzt die Formation um Sängerin und Songschreiberin Gini Jungi, um eine neue Doppel-Single mit dem Titel «The Fool / Unspoken» zu präsentieren.
Single-Tipp: Dennis Kiss & The Sleepers – Screens
Es wird wieder fröhlich bei Dennis Kiss & The Sleepers – zumindest vermeintlich. Die Badener veröffentlichen mit «Screens» einen Vorboten des Debütalbums «Poco Bono», welches im Herbst erscheint. Auch wenn die Melodien immer ganz beschwingt klingen, spiegelt sich in den Texten ein anderes Gefühl wider. Der jüngste Release behandelt die Momente und Phasen im Leben, in denen man sich verloren, unsicher oder niedergeschmettert fühlt. Andererseits wird gleichermassen aufgezeigt, dass man sich für solche Gefühle nie zu schämen braucht und man Frieden mit ihnen schliessen kann.
Rezension: Balthazar – Sand
Balthazar liefern mit «Sand» ihr fünftes Studioalbum und den Nachfolger zu «Fever» von 2019. Die Abstände zwischen den Alben werden kürzer, die Musik reduzierter. Was bleibt, ist der unverkennbare Klang der Belgier und die unnachahmliche Coolness, die ihre Kompositionen ausstrahlen. Beinahe scheint es, als wollen Balthazar ihre Essenz finden. Auf dieser Suche gibt es zwischen Perlen dieses Experiments auch einige leichte Durchhänger. Doch nach einer Veröffentlichung wie «Fever» fällt es auch nicht leicht, die Qualität noch weiter hochzuschrauben.
Debüt-Album: Brainchild – Heartbreak Horizon
Brainchild aus Basel wandeln mit ihrer Musik auf den Pfaden von Jamie Cullum. Mit ihren klavierbasierten Pop-Kompositionen füllen sie damit die Lücke in einem in der Schweiz noch relativ unbespielten Feld. Heute erscheint mit «Heartbreak Horizon» das Debütalbum der Band um Sänger Antonin Queloz.
EP-Tipp:
MAX APOLLO – Power
MAX APOLLO hat mit der neuen EP «Power» den Titel zum Programm gemacht. Während 15 Minuten sprudelt der Zürcher in fünf Songs vor Kreativität und Energie. Die Arrangements sind eingängig, ohne weichgespült zu klingen und die Stimme gleichermassen harmonisch und kraftvoll.
Single-Tipp:
Dennis Kiss & The Sleepers – Gin Tonic
Dennis Kiss & The Sleepers aus Baden lassen mit ihrer neuen Single «Gin Tonic» im kalten November den Sommer noch einmal aufleben. Während der Nebel vor dem Fenster hängt und der Regen nieselt, kann man sich mit dem Song in einen unbeschwerten Sommer (vor 2020) träumen und die Seele baumeln lassen.
Rezension:
Nothing But Thieves – Moral Panic
Nach 2015 und 2017 folgt am 23. Oktober 2020 mit «Moral Panic» das dritte Album von Nothing But Thieves. Seit fünf Jahren spielen sich die fünf Engländer immer weiter nach oben. Zum Glück bleibt dabei die Kreativität nie auf der Strecke. Die Band um Conor Mason zeigt sich auf dem neuen Album so vielseitig wie noch nie.