Am 6. Februar 2015 erschien das selbst betitelte Album von The Subways. Das mittlerweile vierte Studioalbum klingt ziemlich genau wie die Vorgänger, was zunehmend dazu beiträgt, dass die Band nicht mehr die grossen Hallen füllt. Immer öfter fungieren sie als Support-Band wie letzten Sommer am Blue Balls Festival in Luzern, als sie für The Hives vorheizten. Letzten Donnerstag waren die Engländer wieder einmal für eine Headline-Clubshow in Zürich zu Gast. Dabei spielten sie nicht mehr wie noch 2011 in der grossen Halle vom Komplex 457, sondern lediglich im wesentlich kleineren Komplex Klub. Da die Band live bisher immer zu überzeugen wusste, war auch dieser Termin bereits seit langem im Kalender rot angestrichen.
Das neue Album habe ich mir bisher noch nicht einmal gekauft, da mir bereits der Vorgänger Money & Celebrity aus dem Jahre 2011 nicht mehr so richtig zugesagt hatte. Zu wenig Neues und zu austauschbar. Nichtsdestotrotz verfügt die Band über zahlreiche Hits aus den ersten beiden Alben und begeistert mich live weit mehr, als ab Tonträger.
Der Komplex Klub war sehr gefüllt, aber nicht ausverkauft. Schlagzeuger Josh Morgan und Bruder des Sängers Billy Lunn musste leider für diese Tour ersetzt werden, da er am Asperger Syndrom leidet und sich in letzter Zeit eine extreme Bühnenangst bei ihm entwickelte. An dieser Stelle gute Besserung. Hoffentlich kann Josh bald wieder zur Band stossen. Dieser Umstand wurde bereits im Vorfeld vom Management der Band auf Facebook publiziert. Billy und Charlotte liessen sich von diesem traurigen Umstand auf der Bühne nicht viel anmerken. So wurde das Set gleich mit «We Don’t Need Money To Have A Good Time» eröffnet. Der Song, welcher auch als deutsche Version auf dem letzten Album vertreten ist, brachte das Zürcher Publikum sogleich in Stimmung.
Wie man es von «The Subways»-Konzerten kennt wurde ausgiebig getanzt und mitgesungen. Die sympathische Band animiert mit ihrem Sound und ihrer Energie automatisch zu einer ausgelassenen Konzert-Party. Die neuen Songs, welche an diesem Abend präsentiert wurden, stellten allesamt wie erwartet keine Revolution dar. So war vor allem bei den Klassikern wie «Mary», «I Want To Hear What You’ve Got To Say», «Oh Yeah» oder dem mit Abstand grössten Hit der Engländer «Rock & Roll Queen» die Stimmung am Kochen. Charlotte Cooper am Bass hüpft und schwitzt immer noch wie seit Jahren und Sänger Billy wickelt die Zuschauer mit einem charmanten Lächeln um die Finger. Immer wieder gab er Anweisungen in Schweizerdeutsch, wie zum Beispiel «Händ ufe!». Allgemein sind die Deutsch-Kenntnisse von The Subways über die Jahre beachtlich gewachsen.
Die Briten waren seit jeher eine der sympathischsten Bands und völlig frei von irgendwelchen Allüren. So verliessen sie auch vor den Zugaben nicht die Bühne, um den tobenden Applaus des Publikums abzuwarten (was sie definitiv gekonnt hätten), sondern spielten ihr komplettes Set ohne Unterbruch durch. Wieder einmal haben The Subways sich als tolle Live-Band bewiesen, die jedoch ihren Zenit überschritten hat. Irgendwie sind sie in ihrem eigenen Stil etwas festgefahren und kommen nicht wirklich weiter. Ich hoffe, dass sie trotzdem auch in Zukunft Erfolge feiern können. Und wer weiss… vielleicht landen sie plötzlich wieder einen Hit – Rock & Roll Queen 2.0, ich würde es ihnen gönnen!
Die komplette Setlist gibt es hier.