Travis sind mit «L. A. Times» bei ihrem zehnten Album angekommen. Es ist der Nachfolger von «10 Songs» aus dem Corona-Jahr 2020. Dem Titel entsprechend wirkte diese Veröffentlichung eher wie zehn Singles, als wie ein zusammenhängendes Werk. Bei «L. A. Times» sind die Songs harmonischer aufeinander abgestimmt und selbst das Cover-Artworkt wirkt wie die Rückkehr zu Zeiten von «Where You Stand» oder «The Boy With No Name».
Single-Tipp: Birds Are Better – Super Highway
Es gibt ein Gefühl, das scheinbar nur nordische Musik auslösen kann. Es ist die Mischung aus Sehnsucht, Melancholie und Freiheit wie man sie nie so sehr gleichzeitig spürt wie da. «Super Highway» ist hierbei keine Ausnahme.
Single-Tipp: Enola Reverof – Bury
Dafür dass die Debütsingle von Enola Reverof «Bury» heisst, ist der Himmel auf dem Artwork ganz schön blau. Doch auch das grösste Gewitter startet mit einer kleinen Wolke. Das Projekt und der Song behandeln gleichermassen den Kampf zwischen Herz und Verstand, das Ringen mit sich selbst. Einen solchen Charakter zu haben, kann Fluch und Segen zugleich sein. Diese nicht nur negative Zerrissenheit fängt die Komposition in wunderbarem Indie-Dream-Pop ein.
EP-Tipp: Moonpools – Damaged Goods
Es gibt Städte in der Schweiz, die besonders viele spannende Acts hervorbringen. Zu ihnen gehört ohne Zweifel Basel. Von dort stammt auch das Quintett Moonpools, welches mit «Damaged Goods» die zweite EP veröffentlicht. Die Band schafft es Dream-Pop mit Indie-Rock zu vermischen und so über vier Songs eine beruhigende und gleichzeitig belebende Wirkung zu erzeugen.
Rezension: Johnossi – Mad Gone Wild
Johnossi sind eine Naturgewalt auf der Bühne. Es muss sich bei den Schweden über die letzten beiden Jahre einiges an Energie angestaut haben, denn mit ihrem Album «Torch // Flame» (VÖ 28.2.20) konnten sie nie auf Tour gehen. Aufgrund der Zwangspause suchte sich dieses Feuer ein anderes Ventil. Im siebten Album «Mad Gone Wild» entlädt sich alles. John Engelbert und Ossi Bonde melden sich wütend, kraftvoll und dennoch melodiös zurück. Sie haben die schwierige Aufgabe gemeistert, trotz oder gerade wegen der schwierigen Umstände, ein starkes Album zu schaffen.
Single-Tipp: Alas The Sun – Out For Something
Alas The Sun bringen den musikalischen Sommer bereits im Frühling. Die Single «Out For Something» eröffnet ein neues Kapitel für das Indie-Pop-Duo. Mit Nuria Thie erhalten die Zürcher eine neue weibliche Stimme. Geblieben ist die Leichtigkeit einer sanften Sommerbrise. Der Track ist ein Vorbote des Albums «Wild Honey Inn», welches am 6. Mai 2022 erscheint.
Rezension: Sam Himself – Power Ballads
«Power Ballads» heisst das Debütalbum von Sam Himself. Es ist der nächste grosse Etappenschritt nach der EP «Slow Drugs», welche im Mai 2020 veröffentlicht wurde. Über zehn Songs definiert der Basler seine DNA weiter aus. Er beweist, dass «Power» nicht zwangsläufig für laute Musik steht, sondern die Kraft vielmehr auch in ruhigen Songs liegt, die grosse Emotionen hervorrufen.
EP-Tipp: Purple Headspace – A Day Trip To The Better Land
Mit «A Day Trip To The Better Land» gibt es einen ersten Appetithappen der Schaffhauser Band Purple Headspace zu hören. Die drei Tracks der EP sollen einen Einblick in den «Headspace» des Trios geben. Die Musik ist, wie es die Band treffend beschreibt «mal wild, mal deep wie der tiefe Ozean». Am 15. Oktober 2021 folgt die Plattentaufe im TapTab Schaffhausen.
Single-Tipp: Pablo Infernal – Sunshine
Ihnen dringt der Rock’n’Roll für gewöhnlich aus jeder Pore. Mit der neuen Single «Sunshine» zeigen sich Pablo Infernal nun auch einmal von ihrer ruhigen und verträumten Seite. Zur zweiten Vorabsingle ihres im September erscheinenden dritten Albums «Mount Angeles» gibt es ein grossartigen und sinnliches Musikvideo, welches völlig zurecht bei den «New York Video Awards» nominiert ist.
EP-Tipp: Silver Firs – Lake Hypoxia
Obwohl «Lake Hypoxia» in einer denkbar tristen Zeit entstanden ist, passen die leichten Melodien von Silver Firs perfekt zum Sommer. Die erste EP seit über fünf Jahren transportiert mehr Freiheitsgefühl als Lockdown-Vibes. Dies obwohl Songschreiber Raphael Elmiger die Stücke und alle Instrumente beinahe im Alleingang in seinem Projektstudio in Bern eingespielt hat.