EP-Tipp:
MAX APOLLO – Power

Mit seinen Vorabveröffentlichungen hat MAX APOLLO bereits sein Talent für unverkrampft und eindringliche Kompositionen bewiesen. So unter anderem mit der Single Pressure, welche im Juni bei indiespect.ch ihre Video-Premiere feierte. Auf der EP fasst er unter dem Titel Power fünf Tracks zusammen, von denen jeder das Zeug zum Radiohit hat. Den Start macht Hurricane. Wieder einmal gelingt es dem Musiker, mehrere Gefühle gleichzeitig auszulösen. Hier wird Sanftheit mit Kraft kombiniert, was die Komposition zu einem einschlagenden Erlebnis macht, egal in welcher Stimmung man sich beim Hören befindet. Mal dominiert das Klavier, mal die Gitarren und auch die Synthesizer werden stellenweise bis zum Anschlag aufgedreht. Alle Zutaten sind so stimmig vermischt, dass das Gesamtwerk bei jeder Note spannend bleibt.

Wenn es der Künstler in seinem Pressetext selbst erwähnt, müssen Gegensätze tatsächlich ein wichtiges Element in der Musik von MAX APOLLO sein. Man kann sagen sie sind sogar die Essenz dessen, was den Sound so eingängig macht. Wenn die Instrumente zurückhaltend sind dominiert der unglaublich kraftvolle Gesang und umgekehrt. Die Musik schwappt in einer beständigen Wellenbewegung in die Gehörgänge.

Mit einer treibenden Kraft galoppiert der Sänger durch Pretty Lies. Hier gibt es nur eine Verschnaufpause, um sich Sekunden später mit einem Paukenschlag wieder auf den Sattel zu schwingen. Es gibt unzählige Klangebenen, sowohl in organischer als auch in synthetischer Form zu entdecken. Aber auch vor den ruhigen Klängen schreckt MAX APOLLO nicht zurück. So wird bei Plain White Shirt das Tempo gedrosselt und auf reduzierte Instrumentierung gesetzt. Diese Sanftheit bietet den nötigen Kontrast, um gegen Ende ein achtstimmiges Gitarrensolo einzubinden. Mit Power hat MAX APOLLO eine Visitenkarte geschaffen, die ihm hoffentlich viel Radio-Airplay beschert.