Travis sind mit «L. A. Times» bei ihrem zehnten Album angekommen. Es ist der Nachfolger von «10 Songs» aus dem Corona-Jahr 2020. Dem Titel entsprechend wirkte diese Veröffentlichung eher wie zehn Singles, als wie ein zusammenhängendes Werk. Bei «L. A. Times» sind die Songs harmonischer aufeinander abgestimmt und selbst das Cover-Artworkt wirkt wie die Rückkehr zu Zeiten von «Where You Stand» oder «The Boy With No Name».
Rezension: Johnossi – Mad Gone Wild
Johnossi sind eine Naturgewalt auf der Bühne. Es muss sich bei den Schweden über die letzten beiden Jahre einiges an Energie angestaut haben, denn mit ihrem Album «Torch // Flame» (VÖ 28.2.20) konnten sie nie auf Tour gehen. Aufgrund der Zwangspause suchte sich dieses Feuer ein anderes Ventil. Im siebten Album «Mad Gone Wild» entlädt sich alles. John Engelbert und Ossi Bonde melden sich wütend, kraftvoll und dennoch melodiös zurück. Sie haben die schwierige Aufgabe gemeistert, trotz oder gerade wegen der schwierigen Umstände, ein starkes Album zu schaffen.
Rezension: Royal Blood – Typhoons
Royal Blood haben ihre Erfolgsformel längst gefunden und hätten weitere Hits nach diesem Schema produzieren können. Stattdessen haben Mike Kerr und Ben Thatcher auf ihrem dritten Album alles neu gemacht. Das Aufbrechen von Genre-Grenzen wirkt wie eine Befreiung aus musikalischen Ketten. Ohne Furcht haben die beiden Musiker aus Brighton auf «Typhoons» alle Einflüsse zugelassen, die sich richtig anfühlten. Die Freiheit, die dadurch entstand, ist bei jedem Track spürbar und sorgt dafür, dass Album Nummer drei nur so von potenziellen Hits strotzt.
Rezension: Balthazar – Sand
Balthazar liefern mit «Sand» ihr fünftes Studioalbum und den Nachfolger zu «Fever» von 2019. Die Abstände zwischen den Alben werden kürzer, die Musik reduzierter. Was bleibt, ist der unverkennbare Klang der Belgier und die unnachahmliche Coolness, die ihre Kompositionen ausstrahlen. Beinahe scheint es, als wollen Balthazar ihre Essenz finden. Auf dieser Suche gibt es zwischen Perlen dieses Experiments auch einige leichte Durchhänger. Doch nach einer Veröffentlichung wie «Fever» fällt es auch nicht leicht, die Qualität noch weiter hochzuschrauben.
Rezension:
Nothing But Thieves – Moral Panic
Nach 2015 und 2017 folgt am 23. Oktober 2020 mit «Moral Panic» das dritte Album von Nothing But Thieves. Seit fünf Jahren spielen sich die fünf Engländer immer weiter nach oben. Zum Glück bleibt dabei die Kreativität nie auf der Strecke. Die Band um Conor Mason zeigt sich auf dem neuen Album so vielseitig wie noch nie.
Rezension:
Declan McKenna – Zeros
Der Englische Songwriter Declan McKenna ist zwar erst 21 Jahre alt, mit seinem zweiten Album «Zeros» hat er sich jedoch bereits auf die Spuren der ganz grossen wie David Bowie begeben. Seine Kompositionen sind zerbrechlich und unglaublich stark zugleich.
Rezension:
The Howl & The Hum – Human Contact
Mit ihrem Debütalbum wollen The Howl & The Hum vor allem eines – dass die Menschen ihre Musik erleben können. Deshalb wurde «Human Contact» trotz der andauernden COVID-19-Pandemie wie geplant am 29. Mai 2020 veröffentlicht. Die junge Band aus York klingt auf ihrem Debüt bereits unfassbar reif und erwachsen.
Rezension:
Johnossi – Torch // Flame
Johnossi machen es zum sechsten Mal. Auch mit ihrem jüngsten Werk «Torch // Flame» haben die Schweden wieder ein wunderbares Album veröffentlicht. John Engelbert und Oskar «Ossi» Bonde» stehen seit Erscheinen ihres Debüts «Johnossi» im Jahr 2005 für eingängigen Indie-Rock, der gleichermassen von Engelberts rauer Stimme, seinen Riffs und Ossis wilden Schlagzeugspiel lebt. Seit sie 2013 für ihr viertes Album «Transitions» Keyboarder Mattias Franzén ins Boot geholt haben, ist ihre DNA noch erweitert worden, ohne dabei die Essenz zu verlieren.
Rezension:
Tim Freitag – Monsters Forever
Die Reise von Tim Freitag begann bereits 2011. An diesem Freitag erscheint nun das Debütalbum mit dem Titel «Monsters Forever». Sänger Janick Pfenninger und seine Jungs haben sich Zeit gelassen – ein Debüt veröffentlicht man schliesslich nur einmal. Dafür enthält es eine unverkennbare Note, die trotzdem in verschiedenste Stile einfliesst. Am 7. Juni 2020 tauft die Zürcher Indie-Band ihren Erstling im Kaufleuten.
Rezension:
Thees Uhlmann – Junkies und Scientologen
Thees Uhlmann bringt es in «Fünf Jahre nicht gesungen» gleich auf den Punkt – er war lange nicht da. Seit dem Soloalbum «#2» sind sechs Jahre vergangen. Der Hamburger hatte die Arbeit am Nachfolger beinahe fertig, als er alles wieder verworfen hat. Es passte einfach noch nicht für den Sänger. Alles hat länger gedauert als geplant, dafür ist eine Platte mit viel Tiefe entstanden. Thees Uhlmann offenbart auf Junkies und Scientologen seine Helden, seine Fehler und seine Sehnsüchte.